AMPHIBIEN

Heimlich, selten und bedroht

Bedeutung von Auen für Amphibien

Auen gehören zu den Primär-Lebensräumen für viele Amphibienarten. Das Flussbett und die Wasserläufe sind ständigem Wandel unterworfen. Böschungen erodieren, Sand- und Kiesbänke entstehen und verschwinden, Altwasserläufe und Tümpel bestehen manchmal einige Tage, manchmal einige Jahre. Je nach Standort findet man Pionier-Vegetation, Stauden, Sträucher oder junge Wälder. Diese Vielfalt an Lebensräumen erklärt den Artenreichtum bei Amphibien.

Beim Abschreiten der Wasserwege kann der aufmerksame Beobachter bis zu 7 Amphibienarten beobachten. Vor allem im Frühjahr, ab März, sind die meisten Arten besonders aktiv. Die meisten Amphibienarten überwintern in Waldböden..

Amphibien am Wasser und im Auenwald

Viele Amphibien benötigen zur Fortpflanzung Altwasserarme und Tümpel. Bereits ab Ende Februar legen Grasfroschweibchen ihre Laichballen in seichtes. Später im Jahr vernimmt man am Rand des Flussbetts die dumpfen «huu-huu» – Töne der Gelbbauchunke. Unken legen ihre Eier in warme, oft vegetationslose Tümpel. Manchmal findet man Geburtshelferkröten, die gelbliche Eier an den Hinterbeinen tragen. Es handelt sich dabei um die Männchen, die sich erst kurz vor dem Schlüpfen der Larven (Kaulquappen) ins Wasser begeben. Spät geschlüpfte Kaulquappen überwintern im Wasser und wandeln sich erst im folgenden Jahr um. Kreuzkröten kommen heute fast nur noch in Kiesgruben vor. Ihr lauter Gesang lässt sich z.B. bei La Lechire, unweit der Ärgeramündung vernehmen.

Frage 1

Was ist ein «Primär-Lebensraum» bzw. ein «Sekundär-Lebensraum»?

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Primär-Lebensraum = ursprünglicher Lebensraum, der ohne die Hilfe des Menschen entstanden ist Sekundär-Lebensraum = durch den Menschen geschaffen

Frage 2

Geburtshelferkröten sind tagsüber kaum zu finden. Wissen Sie, wo sie sich im Auengebiet aufhalten?

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In sandigen Böschungen, in Löchern, die sie in den Boden graben oder unter Steinen.

Frage 3

Welches ist der beste Moment, um dem Gesang der Amphibien zu lauschen?

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Die Abenddämmerung und die Nacht nach warmen April- und Maitagen. Grasfrösche singen auch an sonnigen Tagen Ende Februar und im März.

Texte und Fotos: Jean-Claude Monney
 und Adrian Aebischer
Illustrationen: rmgdesign