DER WEG DES ABWASSERS

Von mir zu Hause bis zum Fluss

Von zu Hause bis zur Kanalisation

Allgemeines

Das Abwasser gelangt von unseren Wohnungen über das Kanalisationsnetz zur Abwasserreinigungsanlage (ARA). Die ARA halten den grössten Teil der im Abwasser vorhandenen Schadstoffe zurück, sodass das Wasser, das in unsere Fliessgewässer und Seen eingeleitet wird, eine annehmbare Qualität aufweist.

Jeder kann einen Beitrag leisten

Gewisse Stoffe und eine übermässige Zufuhr von Sauberwasser können die Funktionsweise der ARA beeinträchtigen und die Qualität des in die Gewässer eingeleiteten Wassers mindern. Wir können aber alle zu einem sorgsamen Umgang mit dem Wasser beitragen:

  • Toiletten mit Wasser sparendem Spülkasten installieren.
  • Wasser nicht unnötig laufen lassen (Wasserhähnen, Dusche).
  • Duschen statt baden.
  • Wattestäbchen, Tampons, Binden, Essensreste, gebrauchtes Öl, Präservative, Windeln, Tierstreu, Medikamente usw. weder übers WC noch über den Ablauf „entsorgen“

Von den Kanalisationen zu den ARA

Alles in die Kanalisation
Früher war es üblich, alle Abwässer zu den ARA zu leiten. Bei dieser Vorgehensweise wird aber neben dem verschmutzten Abwasser auch unverschmutztes Wasser in die ARA geleitet, was deren Wirkungsgrad erheblich beeinträchtigt und dazu führt, dass bei Gewitter verschmutztes Abwasser ungereinigt in die Gewässer gelangt.

Fliessgewässer mit gestörter Hydrodynamik

In überbauten Gebieten kann das Regenwasser nicht mehr versickern. Bei starken Regenfällen schwellen die Fliessgewässer somit heftig an, und während Trockenperioden führen sie praktisch kein Wasser.

Versickerung und Trennung

Heute ist die Versickerung von unverschmutztem Wasser (Regenwasser, Drainagen, eingedolte Bäche, Brunnen…) vorrangiges Ziel, um so die Auswirkungen der Bodenversiegelung zu mildern. Dort, wo die Versickerung nicht möglich ist, muss es getrennt vom verschmutzten Abwasser zu einem Gewässer geführt werden (Trennsystem).

Von der ARA zum Fluss

Allgemeines
Derzeit sind 94% der Freiburger Bevölkerung (rund 260’000 Einwohner) an eine der 27 ARA angeschlossen.

So funktioniert eine ARA

  1.  Das zufliessende Abwasser wird durch einen Rechen geführt, wo grobe Stoffe abgetrennt werden.
  2. Im nachfolgenden Öl-/Sandfang werden Fette und Öle (schwimmen an die Oberfläche und werden abgeschöpft) sowie feiner Kies und Sand (sinkt zu Boden) ausgeschieden.
  3. Danach fliesst das Abwasser durch das Vorklärbecken, wo sich Schlamm absetzt.
  4. Im Belüftungsbecken bauen Mikroorganismen die organischen Stoffe ab. Dabei entsteht der so genannte Belebtschlamm.
  5. Dieser Belebtschlamm setzt sich im Nachklärbecken ab und kann auf diese Weise vom Abwasser getrennt werden. Das gereinigte Abwasser kann nun in ein Fliessgewässer eingeleitet und somit wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt werden.

Was eine ARA nicht kann

  • Schwermetalle zurückhalten (oder dann nur eingeschränkt).
  • Komplexe organische Moleküle wie Hormone, Medikamente oder chemische Produkte zerstören.
  • Trinkwasser produzieren.

Antwort 1

Vom Wohnhaus zur Kanalisation… Wie viele Liter können die 27 Abwasserreinigungsanlagen (ARA) in unserem Kanton pro Sekunde behandeln?

  • 700 Liter pro Sekunde
  • 1700 Liter pro Sekunde
  • 7000 Liter pro Sekunde
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Die 27 Abwasserreinigungsanlagen (ARA) in unserem Kanton können 1700 Liter pro Sekunde behandeln.

Frage 2

Die Auswirkungen der Versiegelung… Eine Fläche der Grösse eines Fussballfeldes erzeugt bei einem mittleren Niederschlag einen Oberflächenabfluss von etwa 10 l/s. Welche Abflussmenge erzeugt eine vollständig versiegelte Fläche derselben Grösse?

  • 20 Liter pro Sekunde
  • 200 Liter pro Sekunde
  • 2000 Liter pro Sekunde
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Eine vollständig versiegelte Fläche der Grösse eines Fussballfeldes erzeugt bei einem mittleren Niederschlag eine Abflussmenge von rund 200 l/s. Im Kanton Freiburg nehmen Siedlungen und Infrastrukturen eine Fläche ein, die 17'000 Fussballfeldern entspricht.

Frage 3

Weisser als weiss… Welches ist im schweizerischen Durchschnitt der Anteil des stetig anfallenden Sauberwassers, das unnötigerweise in einer ARA „gereinigt“ wird?

  • 5%
  • 25%
  • 50%
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Im schweizerischen Durchschnitt werden etwa 50% des stetig anfallenden Sauberwassers unnötigerweise in einer ARA „gereinigt".

Texte und Fotos: Service de l’Environnement, Section protection des eaux et accidents majeurs
Illustrationen: rmgdesign