FISCHLIFT
Ein Staudamm, der für Fische keine Barriere darstellt
Verhalten der Fische und Folgen menschlicher Eingriffe
Die Ansprüche eines Fisches an dessen Lebensraum variieren im Laufe der verschiedenen Entwicklungsphasen beträchtlich.
Die Fischbrut (Brütlinge) benötigt beispielsweise Wasserzonen mit schwacher Strömung, in denen sie vor Räubern geschützt ist.
Junge Fische in der Wachstumsphase hingegen vertragen eine stärkere Strömung und halten sich eher in Abschnitten mit tieferem Wasser auf, wo sie reichlich Nahrung finden. Die erwachsenen Fische schliesslich suchen, beispielsweise in der Laichzeit, ein geeignetes Kiesbett, wo es Strömung hat.
Da kein Abschnitt eines Flusses ein derart abwechslungsreiches Biotop bietet, müssen die Fische im Laufe ihres Lebens mehr oder weniger lange Wanderungen unternehmen, um den für sie geeigneten Lebensraum zu finden.
Mit seinen Eingriffen hat der Mensch Barrieren aufgestellt, welche die Wanderung der Fische in vielen Wasserläufen verunmöglichen. Dies hat zur Folge, dass einige Arten zahlenmässig zurückgehen oder sogar aussterben.
Kiesbänke sind für die Fortpflanzung der Fische (im Bild eine Forelle) unerlässlich.
Wie funktioniert der Fischlift?
Der Fischlift funktioniert folgendermassen: wenn die Fische gegen die Strömung aufsteigen (Aufstieg), werden sie über eine Reihe von Becken bis zu einer Reuse gelockt. Diese wird anschliessend angehoben und lässt die Fische auf der anderen Seite frei.
Auf diese Weise wird die Wanderung der Fischarten in beiden Richtungen gewährleistet. Die Laichfische können beispielsweise sowohl vom Schiffenensee als auch von der Saane in den Perolles-See aufsteigen, um weiter flussaufwärts geeignete Laichplätze in der Kleinen Saane, der Aergera oder der Glane zu suchen.
Ausserdem werden alle durchschwimmenden Fische per Video gezählt. Einmal pro Stunde befördert der Lift die Fische auf die andere, fünfzehn Meter höhere Seite des Staudamms.
Welche Fischarten passieren die Staumauer?
Hauptsächlich werden Forellen, Nasen, Äschen, Barben oder Hasel gezählt. Gelegentlich passieren auch Barsche, Hechte oder Zander die Staumauer.
So haben beispielsweise zwischen dem 15. Juli 2005 und dem 14. Juli 2006 4’398 Fische den Lift benutzt. Ungefähr jeder dritte konnte gemessen und bestimmt werden. Diese Messung und Artenbestimmung war nicht bei allen Tieren möglich, weil das Wasser bisweilen trüb oder eine grosse Menge von Fischen in der Reuse war.
Diesbezüglich konnten einige Annahmen aufgestellt werden. Es scheint, dass der Aufstieg der Forellen in der Saane auch von Hochwasser begünstigt wird, jener der Weissfische hingegen durch die Temperatur. Um diese Hypothesen zu erhärten, braucht es indes Beobachtungen über einen längeren Zeitraum.
Frage 1
Damit die Fische entlang des Wasserlaufes ungehindert auf und absteigen können, verfügt der Staudamm an der Mageren Au über:
- einen Fischlift
- einen Seitenkanal
- eine Fischleiter
Ein Fischlift
Frage 2
Der Fischlift arbeitet:
- stündlich
- dreimal pro Tag
- einmal pro Woche
Stündlich
Frage 3
Welche Fischart besitzt ein Knochenskelett?
- Barsch
- Rochen
- Hai
Der Barsch hat wie alle Fische unserer Seen und Flüsse ein Knochenskelett, währenddem das Skelett des Rochen und des Hais aus Knorpel besteht.
Entwicklung des Fisches
- Die Fischbrut benötigt Gewässer mit schwacher Strömung um sich vor Feinden schützen zu können.
- Junge Fische in der Wachstumsphase schätzen stärkereStrömungen und tiefere Gewässer. Sie finden dort reichlich Nahrung.
- Ausgewachsene Fische suchen nach Plätzen, die sich für die Reproduktion eignen.
Textes: Groupe E
Photos: © Michel Roggo
Illustrationen: rmgdesign