DIE FOLGEN DER STAUDÄMME
DIE FOLGEN DER STAUDÄMME
Die wasserelektrischen Betriebe produzieren Strom dank des Wassers. Es handelt sich um eine erneuerbare und heimische Energie.Mit der Produktion zusammenhängende Erscheinungen, wie etwa der Schwallbetrieb oder die Störung des Geschiebehaushaltes, können jedoch die Flora und Fauna schädigen. Die Kantone und die Betreiber der Wasserkraftwerke planen deshalb Massnahmen, um die verursachten Schäden zu vermindern. Dabei soll das Schweizerische Gewässerschutzgesetz von 2011 umgesetzt werden.
Der Geschiebehaushalt der Sedimente
Die Flüsse transportieren Sedimente verschiedenster Grössen, besonders bei Hochwasser. Die Staudämme unterbrechen das Verschieben der Sedimente komplett, sodass diese sich in den Speicherseen anhäufen.
Das Fehlen von Kies schadet der Vermehrung der Fische, da diese im Kies laichen. Es kann ebenfalls zu einer Absenkung des Flussbettes und dadurch zu einer Abtrennung der Ufer und zu einer Störung des Ökosystems führen.
Schwall und Sunk
Schwall und Sunk
Das Wasser wird in den Speicherseen gelagert und in Zeiten hoher Stromnachfrage durch die Turbinen abgegeben. In wenigen Minuten erhöht sich die Wasserführung flussabwärts stark (Schwall). Die Fische können aus Erschöpfung abdriften und die Wirbellosen ausgeschwemmt werden. Beim Abflussrückgang (Sunk) können die Fische stranden.
Die Sanierungsmassnahmen
Die Kantone und die Betreiber der Wasserkraftanlagen planen Massnahmen um diese Schäden einzugrenzen: so werden unter anderem der Bau von Ausgleichsbecken, die Umleitung des Schwalls oder die Kiesausschüttung im Wasserbett in Betracht gezogen. Den in den kantonalen Planungen festgehaltenenoffensichtlichen ökologischen Schäden soll mit pragmatischen Lösungen geholfen werden. Diejenigen Massnahmen mit dem grösstenökologischen Nutzen und den niedrigsten Kosten werden bevorzugt. Die Massnahmen sollen bis 2030 realisiert werden.
Kiesausschüttung
Frage 1
Wasserenergie ist eine erneuerbare Energie. Also schädigt sie Flora und Fauna nicht. Stimmt das?
Nein, das ist falsch. Die mit der Energieproduktion zusammenhängenden Phänomene können die Flora und Fauna schädigen, z.B. bei einem abrupten und mächtigen Hochwasser. Von den Kantonen und den Betreibern der Wasserkraftanlagen sind jedoch Massnahmen geplant um die Umweltbelastungen zu mindern.
Frage 2
Kann es gefährlich sein, sich ins Flussbett zu begeben?
Ja, denn das Wasser kann wegen des Betriebs des Wasserkraftwerkes plötzlich und jederzeit ansteigen.
Texte: Jacques Maradan und Benoit Maillard
Fotos: Jacques Maradan, Benoit Maillard und Sébastien Lauper
Illustrationen: rmgdesign